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Winter 2018/2019
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2017 ist in Europa mehr Windenergie-Kapazität errichtet worden, obwohl weniger investiert wurde. Der Branchenverband Wind Europe führt das auf geringere Kosten zurück.
Im vergangenen sind 22,3 Milliarden Euro in neue europäische Windparks geflossen. Das war nach einer neuen Studie des europäischen Branchenverbands Wind Europe deutlich weniger als im Jahr davor: 2016 steckten europäische Investoren noch 28 Milliarden Euro in neue Windenergieanlagen.
Doch trotz der geringeren Summe bauten die Projektierer 2017 mit 11,5 Gigawatt mehr neue Windenergiekapazität zu als im Vorjahr (10,3 Gigawatt). Wind Europe mit Sitz in Brüssel führt diesen Trend auf gesunkene Kosten neuer Windparks zurück. Windenergie liefere „mehr Kapazität für weniger Geld“, sagte Wind-Europe-Politikchef Pierre Tardieu laut einer Mitteilung des Verbands. „Das liegt zum großen Teil am gestiegenen Wettbewerb in Auktionen und an technologischen Fortschritten, die Kostensenkungen in der Lieferkette verursachen“, so Tardieu.
Refinanzierung beginnt früher
Er sieht mehrere Begleiterscheinungen dieses Trends. Demnach werden Windprojekte in Europa inzwischen anders finanziert: Die Refinanzierung setze früher ein, der Verkauf von Minderheitsanteilen beginne früher. Mehr Investoren aus dem Finanzsektor stiegen ein. Zudem kämen bei der Finanzierung von Windparks mehr Green Bonds ins Spiel.
Auch geografisch werde der Kreis der Investoren größer, teilte Wind Europe mit. Seien 2016 noch Investoren aus 16 EU-Ländern aktiv gewesen, stammten die Investitionen des Jahres 2017 aus 20 europäischen Ländern. Der Löwenanteil entfiel dem Verband zufolge auf Deutschland und Großbritannien.
Gesamtinvestitionen von 51,2 Milliarden Euro
Insgesamt steckten europäische Investoren im vergangenen Jahr mit 51,2 Milliarden Euro neun Prozent mehr in die Windenergie. Diese Summe schließt neben den Neuanlagen die Refinanzierung von Bestandswindparks, den Kauf von Windprojekten und Windenergie-Unternehmen ein.
Bis zum Jahr 2020 rechnet Wind Europe mit insgesamt weiter steigenden Investitionen. Für den Zeitraum danach wagen die Branchenvertreter noch keine Prognose.
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